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Übersäuerung des Körpers und „übersäuerte Beine“ – Was steckt wirklich dahinter?

Autorenbild: FabienneFabienne

Immer wieder hört man, dass unser Körper durch falsche Ernährung oder Stress „übersäuern“ kann. Auch Begriffe wie „übersäuerte Beine“ oder „saurer Muskelkater“ sind weit verbreitet. Doch was bedeutet das eigentlich? Kann der Körper wirklich übersäuern, und welche Rolle spielt die Ernährung dabei? In diesem Blogbeitrag möchte ich dem Mythos auf den Grund gehen, erkläre die wissenschaftlichen Hintergründe und gebe dir wertvolle Tipps, um Beschwerden wie brennende oder schwere Beine zu lindern.


Kann der Körper wirklich übersäuern?


Viele Naturheilkundler sprechen von einer chronischen „Übersäuerung des Körpers“, die angeblich durch eine ungesunde Ernährung (viel Fleisch, Zucker, Kaffee, verarbeitete Lebensmittel) oder Stress entsteht. Die Annahme dahinter ist, dass zu viele „säurebildende“ Lebensmittel das Gleichgewicht im Körper verschieben und langfristig Beschwerden wie Müdigkeit, Gelenkschmerzen oder Verdauungsprobleme verursachen können.


Die wissenschaftliche Sicht:

  • Der Körper hat sehr effektive Puffersysteme (Lunge, Nieren, Blut), die den pH-Wert stabil halten.

  • Der normale Blut-pH-Wert liegt bei 7,35 bis 7,45 – also im leicht basischen Bereich.

  • Eine echte Übersäuerung (Azidose) tritt nur bei schweren Krankheiten wie Nierenversagen oder unkontrollierter Diabetes auf und wäre lebensbedrohlich.

  • Trotzdem kann eine ungesunde Lebensweise den Körper belasten – nicht durch eine pH-Wert-Verschiebung, sondern durch Entzündungen, Stoffwechselstörungen und eine schlechtere Nährstoffaufnahme.


Gibt es trotzdem eine „sanfte“ Übersäuerung?


Auch wenn die Blutwerte konstant bleiben, können sich Stoffwechselendprodukte im Gewebe ansammeln und dort für Beschwerden sorgen. Manche Menschen berichten von einem „sauren“ Gefühl in den Muskeln, das durch eine ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel oder Stress verstärkt wird.


💡 Tipp: Eine basenreiche Ernährung mit viel Gemüse, frischen Lebensmitteln und ausreichend Wasser kann helfen, den Stoffwechsel zu entlasten und sich fitter zu fühlen.

Übersäuerte Beine – Was steckt dahinter?


„Übersäuerte Beine“ ist kein medizinischer Begriff, wird aber häufig verwendet, um ein brennendes oder müdes Gefühl in den Beinen zu beschreiben. Es gibt mehrere mögliche Ursachen dafür:


1. Laktatbildung bei Sport & Muskelermüdung

  • Bei intensiver Belastung produziert der Körper Milchsäure (Laktat), die vorübergehend zu einem Brennen in den Muskeln führen kann.

  • Das ist ein natürlicher Prozess und nicht gefährlich – nach der Belastung wird das Laktat wieder abgebaut.

  • Was hilft? Leichte Bewegung nach dem Training, ausreichend Flüssigkeit und eine gute Regeneration helfen, den Abbau zu unterstützen.


2. Schlechte Durchblutung & Venenprobleme

  • Wer viel sitzt oder sich wenig bewegt, kann eine schlechtere Durchblutung in den Beinen haben.

  • Das führt zu einem schweren, müden Gefühl, manchmal begleitet von einem leichten Brennen.

  • Besonders Menschen mit Krampfadern oder schwachen Venen sind davon betroffen.

  • Was hilft? Regelmässige Bewegung, Wechselduschen, Hochlagern der Beine und ggf. Kompressionsstrümpfe.


3. Muskelverspannungen & Faszienprobleme

  • Verklebte Faszien oder verspannte Muskeln können ebenfalls ein unangenehmes Brennen verursachen.

  • Was hilft? Dehnen, Faszienrollen, schröpfen und Massagen können Verspannungen lösen.


4. Überschuss an Stoffwechselendprodukten

  • Wenn der Körper nicht optimal entgiftet, können sich Abbauprodukte in den Muskeln ansammeln.

  • Manche berichten von einer „sauren“ Muskelspannung, wenn sie sich ungesund ernähren oder zu wenig trinken.

  • Was hilft? Viel Wasser trinken, basische Lebensmittel essen und regelmässig bewegen.


Wie kannst du einer „Übersäuerung“ entgegenwirken?


Egal, ob du das Gefühl hast, dass dein Körper oder deine Beine „übersäuert“ sind – die besten Massnahmen sind:


✅ Viel Gemüse & basenreiche Lebensmittel essen (z. B. Blattgemüse, Kartoffeln, Hülsenfrüchte)

✅ Zucker und Fertigprodukte reduzieren

✅ Ausreichend Wasser trinken

✅ Regelmässige Bewegung & sanfte Sportarten wie Yoga oder Spaziergänge einbauen

✅ Stress reduzieren (denn auch Stress kann den Stoffwechsel negativ beeinflussen)

✅ Magnesium & Elektrolyte für entspannte Muskeln

✅ Wechselduschen oder Saunagänge, um die Durchblutung zu fördern


Fazit: Übersäuerung ist ein komplexes Thema


Eine echte Übersäuerung des Blutes ist medizinisch kaum möglich, aber ein unausgeglichener Stoffwechsel kann sich in Form von Müdigkeit, Muskelproblemen oder einer schlechteren Regeneration bemerkbar machen. Besonders nach dem Sport oder bei Durchblutungsproblemen können sich „übersäuerte Beine“ bemerkbar machen. Die beste Strategie ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung, viel Bewegung und ein bewusster Umgang mit Stress.


Hast du selbst schon mal das Gefühl gehabt, „übersäuerte Beine“ zu haben?

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